In einem Leserbrief betreffend Schulpflegerwahl in Männedorf beklagt die Autorin die geringe Auswahl an Kandidierenden und wirft der Politik vor, sich nicht ernsthaft um das Rekrutieren fähiger und guter Persönlichkeiten bemüht zu haben.
Unsere direkte Demokratie beruht in erster Linie auf der Basisarbeit ehrenamtlicher Lokalparteien. Hauptpersonalgeschäft der Parteien ist das Rekrutieren von Behördenkandidaten. Gerade in Männedorf wird diese Arbeit seriös und ohne streiterische Polemik gehandhabt.
Im aktuellen Fall – der Neubesetzung der Schulbehördensitze - haben wohl alle Männedörfler Lokalparteien die amtierenden Behördenmitglieder begleitet und gleichzeitig für zukünftige Behördenmitglieder geworben. Die gute Qualität des aktuellen Schulbehördeteams wird über die Parteigrenzen hinaus als positiv eingeschätzt. Unter erschwerten Bedingungen, bedingt durch neue Strukturen, einen ausnehmend raschen Zuwachs an Schülerzahlen und neuen Richtlinien von Seiten Kanton, hat ein eingespieltes Team effizient und gut reagiert.
Die Exponenten der verschiedenen Männedörfler Parteien haben die Vorbereitungen des Wahlkampfes vor gut einem Jahr begonnen und stellen der Gemeinde eine seriöse und gut geprüfte Auswahl an Kandidierenden vor. Es ist tatsächlich so, dass ein Behördenamt sehr viel Zeit und Energie abverlangt. Nicht viele sind bereit, ihre Freizeit für ein Behördenamt zu opfern. Solange wir in einer direkten Demokratie leben, hoffen wir, dass es weiterhin Parteien geben wird, welche die Aufgabe übernehmen, Menschen für solche Ämter zu begeistern. Als Parteipräsidentin werde ich mich freuen, wenn sich in Zukunft eine grosse Schar an Zukünftigen Behördenmitgliedern die Politlandschaft Männedorfs bereichern wollen.
Barbara Schmid-Federer
auch erschienen in der Zürichsee-Zeitung, 15. April 2006