Grosse
gesellschaftliche Werke sind schon oft aus kleinen Initiativen von
Frauen entstanden, welche lösungsorientiert ein Problem angingen,
das ihre Familie betraf. Als sich vor zwanzig Jahren in Männedorf
einige Mütter am Montagnachmittag im Spritzenhaus auf Blatten
trafen, um bei einer Tasse Kaffee sich über ihre Kleinkinder
auszutauschen, ahnte wohl keine von ihnen, dass daraus einmal ein
unverzichtbares kommunales Eltern-Kind-Zentrum (Elki) mit einem
vielseitigen Angebot entstehen würde.
Vor fünfzehn Jahren übernahm
der Frauenverein den Elternkaffee, zügelte ihn in die Rothuswies und
baute ihn zum Elki Männedorf aus. Schritt für Schritt kamen, immer
einem weiten Bedürfnis entsprechend, das Familiencafé dazu,
Krabbelgruppen, die Kindercoiffeuse, Vorträge,
Geburtsvorbereitungskurse, die Mütterberatung, ein Raum für
Kindergeburtstage und vor einem Jahr das Café International. Auch
wenn das Elki seit 2009 eine Betriebsleiterin hat, die den Betrieb
koordiniert, wird der grösste Teil der Arbeit von den Müttern und
weiteren Freiwilligen selbst getragen. Erst 2011 hat der Frauenverein
das Elki der Gemeinde übergeben, wo es unter den Fitichen der
Sozialbehörde placiert ist.
Das Elki ist in
erster Linie die Infrastruktur, wo sich Eltern von kleinen Kindern
treffen, austauschen und gegenseitig helfen können. Dass dies einem
grossen Bedürfnis entspricht, zeigen die Besucherzahlen, die sich in
den vergangenen fünfzehn Jahren auf über sechstausend verfünffacht
haben, wie Betriebsleiterin Esther Schneider anlässlich der
Jubiläumsfeier sagte. Da verwundert es nicht, dass das Elki aus
allen Nähten platzt und ist ständig ausgebucht ist. Es wirkt als
eigentlicher Türöffner. Alteingesessene, Zugezogene - und dank dem
Café International auch Flüchtlinge - lernen Leute mit
gleichaltrigen Kindern kennen, lange bevor dies über die Schule
geschieht. Dadurch vernetzt das Elki Familien quer durch alle
Bevölkerungsschichten und es entstanden in den vergangenen Jahren
schon manche Freundschaft zwischen Eltern oder Kindern, welche bis
heute bestand haben.
Am vergangenen
Samstag feierten unzählige Kinder mit ihren Eltern das Jubiläum so,
wie sie es am besten können: die Kinder miteinander spielend, die
Eltern plaudernd. Zu den Gratulanten reihte sich auch der Kasper und
Prinzessin Goldhaar ein, die den Himbeersirup zu den selbstgebackenen
Kuchen spendierten... Seitens der Gemeinde Männedorf als Trägerin
des Elki waren Sozialsekretärin Nadine Kramer und als
Behördenmitglieder Eva Hauser (SP) und Etienne Ruedin (CVP) zugegen.
Gerne hätten sie dem Elki zum Jubiläum die seit Jahren
versprochenen Aussenspielgeräte mitgebracht. Die zuständige
Liegenschaftenabteilung hat nun aber kürzlich versichert, dass was
lange währe für die nächste Generation Kinder endlich gut werde.