Der Kantonsrat hat den Regierungsrat deshalb zum Handeln aufgefordert. Er solle griffige Massnahmen aufzeigen, mit welchen dem missbräuchlichen Aufsuchen von Notfallstationen entgegengewirkt werden könne.
Der Regierungsrat gemäss seinem weder innovativen, noch tiefgreifenden Bericht die Hausarztmedizin fördern. Ausserdem verweist er auf die Neuorganisation des ärztlichen Notfalldienstes vor einem Jahr mit der Gratisnummer 0800 33 66 55. Nur: Diese ist viel zu wenig bekannt; statt anzurufen und sich beraten zu lassen, fahren über die Hälfte direkt ins Spital wegen einem Schnupfen oder einem Pflaster.
«Je mehr Notfallstationen verfügbar sind, desto mehr werden sie auch beansprucht.»
Lorenz Schmid,
CVP-Kantonsrat, Männedorf
In seinem wenig innovativen Bericht verweist der Regierungsrat noch auf ein Projekt Gesundheitskompetentes Zürich und eine Notfallgebühr, die gegen Bundesrecht verstossen würde. Das einzig innovative sind die von Hausärzten betriebenen Notfallpraxen direkt neben einem Spital.
«Der Bericht ist weder tiefgreifend noch innovativ», bemängelt Mitunterzeichner Lorenz Schmid (CVP, Männedorf ), der sich vom Regierungsrat neue Ansätze erhofft hatte. Was nun vorliege, sei lediglich eine Auflistung von bereits umgesetzten Massnahmen.
Was die umgesetzten Massnahmen angehe, glaube er nicht, dass die Förderung der Hausarztmedizin Erfolg bringen würde. Positive Worte findet Schmid für den ärztlichen Notfalldienst 0800 33 66 55, der seit Anfang 2018 in Betrieb ist. «Das Konzept mit der einen Notfallnummer ist zielführend und hervorragend. Noch ist die Nummer einfach zu wenig bekannt.»
Lorenz Schmid verweist jedoch auf Beispiele aus dem Ausland, wo Spitälern, die im Bereich der Notfallstation Plakate aufgestellt hätten. «Sind Sie gut zu Fuss unterwegs, dann handelt es sich nicht um einen Notfall.» Kantonsrat Schmid ist überzeugt: «Das Hauptproblem ist: Je mehr Notfallstationen verfügbar sind, desto mehr werden sie auch beansprucht. Basta. Im Kanton Zürich haben wir schlicht zu viele Notfallstationen.»