Wirt A, der seit mehr als 10 Jahren zeitgerecht den Pachtzins bezahlte, versuchte für die Zeit, wo er sein Lokal geschlossen hatte, von seinem Verpächter eine Pachtzins-Reduktion zu erhalten oder zumindest eine Stundung für seine Zinsen zu erreichen, bis er sein Lokal wieder öffnen konnte. Sein lokaler Verpächter hat den Pachtzins um keinen Rappen verkleinert und eine Stundung des Zinses strikt verweigert.
Wirt B Nadim Art im Einkaufs-Zentrum hat erreicht, dass ihm die Helvetia-Versicherung den Pachtzins um Fr. 500.- pro Monat reduzierte. Das hat nicht gereicht und er musste aufgeben. Das Tragische an diesem Fall ist, dass Nadim 62 Jahre alt ist und keine Chance hat, vor seiner Pensionierung wieder auf die Beine zu kommen.
Wirt C betreibt im Zentrum von Männedorf ein
bekanntes Restaurant. Ihm ist als einzigem von den drei Wirten gelungen
mit seinem Verpächter (einer lokalen Bank) eine
Vereinbarung zu erreichen, von der er sich erhofft, dass er als Wirt
überlebt. Drei Fälle drei Lösungen. Es zeigt sich, dass auch in einer
Gesellschaft, die sich selbst als entwickelt beurteilt, es schwierig
ist, einvernehmliche Lösung zu finden, die dem Betroffenen
das wirtschaftliche Überleben ermöglicht. Nicht erwähnt ist hier das
Personal, das in der Zwischenzeit arbeitslos war. Ich glaube unsere
Gesellschaft hat noch Spielraum etwas dazu zu lernen. Rolf Eberli